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Symbiosis I (1/7)

Symbiosis I (1/7)

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Material: PLA, Polyesterharz, Epoxidharz, Glasfasergewebe, Ultra High Performance Concrete
Maße: 25x22x16 cm
Jahr: 2025
Auflage: 1/7
Zustand: Neu, signiert, datiert, nummeriert

 

Diese vielschichtige Skulptur konfrontiert den Betrachter mit einer verstörenden Hybridisierung klassischer und zeitgenössischer Ikonographie. Der antike Held Herkules, Symbol für Stärke und Vollendung, verschmilzt hier mit Jeff Koons' populärer Balloon Dog-Ästhetik - eine Kollision zwischen mythologischer Größe und konsumistischer Trivialität.

Die Batman-Kappe fügt eine weitere Bedeutungsebene hinzu: den modernen Superhelden als säkularisierten Mythos, der die antiken Helden ablöst. Die glänzende Oberfläche verstärkt die Ambivalenz zwischen edler Bronzeskulptur und Massenware, zwischen Museum und Spielzeugladen.

Besonders raffiniert ist der Umgang mit den technischen Eigenarten des 3D-Drucks: Das heroische Antlitz des Herkules geglättet und "perfektioniert" trifft auf Unterkiefer und fehlende Augenhöhlen. Ein poetischer Kommentar zur Verschmelzung von Mensch und Maschine, von Leben und Tod.

Die kubischen "Pixel-Augen" etablieren eine direkte Verbindung zur langjährigen malerischen Praxis des Künstlers. Diese Verweigerung der naturalistischen Darstellung wird hier dreidimensional fortgeführt. Der Blick wird durch geometrische Abstraktion ersetzt, Emotion durch digitale Codierung. Die ursprünglich bunten "realen" Farben der gemalten Pixel-Augen finden hier ihre Entsprechung in der schimmernden PLA-Oberfläche.

Die Rückseite offenbart die brutale Realität hinter der heroischen Fassade: der menschliche Unterkiefer mit Zahnspange entlarvt die Konstruktion als zutiefst menschlich, fehlerhaft, korrigierbar. Die orthodontische Apparatur wird zur Metapher für gesellschaftliche Normierung und den Zwang zur Perfektion. Luxus und Leid, Schönheitsideal und Qual verschmelzen zu einem verstörenden Statement über zeitgenössische Körperkultur und den Preis der Perfektion.

Das Werk funktioniert als archäologisches Objekt einer digitalen Zukunft: Klassische Heldenikonographie wird durch Rendering-Fehler "überwuchert", während die bewusst gesetzten Pixel-Augen die totale Digitalisierung der menschlichen Wahrnehmung symbolisieren. 

Die Skulptur verkörpert somit den Übergang vom analogen Helden zum digitalen Avatar und operiert geschickt zwischen Attraktion und Abstoßung, während sie unsere Heldenbilder in einer Ära der permanenten Selbstoptimierung hinterfragt.

 

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